2. Runde der Verbandsliga B

Das zweite Saisonspiel führte uns zu den Schachfreunden des LSV. Deren vierte Mannschaft ist dank mehrerer starker Jugendlicher eine bunte, für jeden Gegner schwer einzuschätzende Truppe. Wir konnten die ersten Acht der Setzliste an die Bretter schicken und wollten natürlich nach dem Auftaktsieg in Itzehoe auch aus der Hansestadt möglichst beide Punkte entführen.

Doch bereits beim ersten Gang durch die Reihen wurde deutlich, daß dies alles andere als leicht sein würde. Olaf hatte gegen Martin Kololli, einen der Jugendlichen, bereits in der Eröffnung eine Ungenauigkeit eingebaut und sah sich einem starken Angriff ausgesetzt. Auch Rolf stand gegen den jüngsten Lübecker Alexander Rieß unter Druck. An den meisten anderen Brettern war noch nichts Schlimmes passiert. Lichtblick war die Partie von Frank, der aus der Eröffnung heraus bequemes Druckspiel erlangt hatte.

Bald darauf hieß es 0:1 und dann sogar 0:2, denn nachdem Martin den ganzen Punkt klar gemacht hatte, wollte sein Bruder Kevin Kololli dem nicht nachstehen. Er wehrte alle Drohungen, die Markus mit einem Figurenopfer aufgestellt hatte, ab und verwertete die Mehrfigur sicher.

Auch Norbert hatte eine Figur für zwei Bauern gegeben. Doch dies erwies sich als zu optimistisch, so daß ein weiterer ganzer Punkt auf Lübecker Seite drohte. Aber noch kämpfte unser Spitzenbrett und in den anderen Partien wurden die Stellungen langsam freundlicher: Rolf lehnte trotz ausgeglichener Stellung angesichts des Zwischenstands ein Remis ab und hoffte im Endspiel auf mehr. Meinrad hatte eine Qualität mehr, die Stellung sah aber remislich aus. Bei Andreas war das Brett noch voll und von entscheidendem Vorteil für eine Partei nichts zu sehen. Meine Stellung hatte sich derweil von ausgeglichen zu etwas besser entwickelt.

Da sich langsam aber sicher die Zeitnotphase näherte, konnte ich die weiteren Geschehnisse nur indirekt verfolgen: Meinrad machte Remis und Frank sorgte für den ersten vollen Punkt auf Eutiner Seite. Derweil blitzte Norbert in verlorener Stellung die letzten Züge bis zur Zeitkontrolle, gab dann aber in aussichtsloser Position auf. Parallel dazu ging ich mit zwei Türmen gegen die Dame auf eine Zugwiederholung ein, weil ich mit einer Minute auf der Uhr Gespenster sah, was mögliches Gegenspiel meines Gegners anging. Bei einem ruhigen Blick auf die Stellung hätte ich wohl gesehen, daß Weiterspielen angesagt war - Fritz sagt zur Schlußstellung etwa +10!! Totz dieses verschenkten halben Punktes war der Kampf noch nicht verloren. Rolf hatte im Bauernendspiel entscheidenden Vorteil erlangt und sorgte für das 3:4. Für einen Mannschaftspunkt fehlte also ein Sieg von Andreas. Diesem gelang es dann tatsächlich, zunächst eine Qualle zu gewinnen und dann entscheidend mit der Dame in das gegnersiche Lager einzudringen. Eine „petite combinaison“, wie wir sie schon oft von Andreas gesehen haben, beendete die Partie.

Alles in allem ein gerechtes Unentschieden. Ich habe einen halben Punkt verschenkt, dafür waren die 1,5 an den beiden hinteren Brettern wohl ein halber mehr, als es die Partien eigentlich hergaben.

Bereits in 14 Tagen, am 25.11.12. geht es mit der 3. Runde weiter. In unserem ersten Heimspiel haben wir dann die Schachfreunde aus Ahrensburg zu Gast, die heute mit einem Sieg gegen Itzehoe zwei wichtige Punkte einsammelten.

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